HOCHZEITSDECKENMARATHON


Als Hochzeitsgeschenk für meine Kommilitonin Betty gab's eine Patchworkdecke. Dumm nur, dass deren Produktion und die Hochzeit mit einem Umzug von Paris nach Stuttgart zusammenfiel... ETWAS stressig... so ganz eben... un pétit peu....  quandmême. ;)

Zuschneiden der Stoffe in Paris, dann damit ab nach Deutschland zu meinen Eltern für ein Wochenende - eigentlich zur Vorbereitung des Umzuges, aber "nebenher" auch zum Ausnutzen der Anwesenheit meiner Nähmaschine dort! ... Die bei meinem frenetischen Marathonnähen leider plötzlich zu Qualmen anfing... Motorschaden. Super. In aller Eile hin zu einer Freundin meiner Mutter, deren Nähmaschine borgen. Aber auch mit der gab's nur Ärger.  And time was ticking away... Also back to basics - an die alte Singer-Nähmaschine mit Fußantrieb, deren Keilriemen eigentlich etwas zu locker sitzt... doch mit viel schwungvoll- energischem Treten ging es dann überraschender Weise doch! Und ich konnte zwei Tage später mit den zusammengenähten Quadraten, also der fertigen Oberseite der Decke, im Koffer zurück nach Paris. Dort gleich das nächste Problem: Platzmangel. Das 1-Raum-Apartment INSGESAMT wohlgemerkt, also MIT Küche, Bad und Flur, nur 29qm² klein. Zum Auslegen und faltenfreien Fixieren zweier Stofflagen aufeinander mit einer Schicht Polyestervlies dazwischen - nicht ideal. Auf dem Boden zwischen Sofa und Esstisch gequetscht, einen Teil der Decke übers Bett geworfen und gehockt, vorn über gebeugt, auf den Knien unterm Tisch kauernd hat es irgendwie hingehauen. Drei 2,40 m x 2,40 m große Lagen von Hand aneinander genäht und gequiltet. Am Ende war ich froh fertig zu sein und ein schönes brauchbares Hochzeitsgeschenk hergestellt zu haben - und mein (früherer) Mann sich so gar nicht mehr sicher, ob außer seinerselbst (und vielleicht aller engster Familie!) irgendjemand ein solch aufwändiges Geschenk von mir verdient haben könnte!?! Allerdings beschlichen ihn diese Zweifel in schöner Regelmäßigkeit! Eigentlich wannimmer ich etwas gemacht habe, bei jeder Decke, jedem Tischset oder Topflappen, jeder Mütze, jedem Kissen... Am Liebsten hätte er immer alles behalten. ;)



 

 

 

 

2Monate später ging es nach England.

Zur Hochzeit einer Freundin aus Liverpooler Zeiten.

 

 

 

 

 

 

 

Auch die sollte mit einer Decke beschenkt werden und für deren Vorbereitung - soll heißen zum Stoffe ausschneiden, zusammenlegen und aneinandernähen - musste dasselbe kurze WE bei meinen Eltern reichen. Allerdings konnte ich bei diesem Exemplar immerhin mit der Zusammensetzung und finalen Fertigstellung warten, bis der Umzug nach Süddeutschland in eine wesentlich größere Wohnung stattgefunden und ich entsprechend mehr Bodenfläche zum Arbeiten zur Verfügung hatte! ;)

 

 

 

 

In Anlehnung an das Design der Einladungskarten des Brautpaares habe ich die Decke in Blau- & Beigetönen gehalten, mit den zwei Kreisen in der Mitte, die wohl die beiden (Familienkreise) und / oder Trauringe symbolisieren sollten...?!? :)